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Rezension: The Rezillos - Zero

The Rezillos - Zero
Bands kommen und gehen. Sie trennen sich, reformieren sich neu, verschwinden nach kurzer Zeit in der Versenkung oder feiern ihr gefühlt zehntes Comeback. Nur die wenigsten bleiben auch noch nach Jahrzehnten in ihrer Urbesetzung bestehen. Einen ähnlich turbulenten Werdegang hat auch die schottische Ur-Punkrock-Band The Rezillos hinter sich.

Sie gründete sich bereits 1976, mitten in der ersten Punkwelle, und veröffentlichte zwei Jahre später ihr Debüt-Album Can’t Stand The Rezillos, das 37 Jahre lang das einzige Studio-Album unter diesem Bandnamen bleiben sollte. Noch im Jahr der Albumveröffentlichung löste sich die Band auf, ohne jedoch zu lange auf ein Lebenszeichen von sich warten zu lassen. Ein Jahr nach der Trennung startete sie in veränderter Besetzung und unter dem Namen The Revillos ihr Comeback. Es folgten mehrere Album-, Single- und EP-Veröffentlichungen. Weitere Bandmitglieder kamen und gingen. The Revillos trennten sich mehrmals, um Jahre oder Jahrzehnte später erneut zusammenzufinden. Zuletzt 2001 und seitdem wieder unter ihrem ursprünglichen Bandnamen The Rezillos. Ihrem Sound, einer Mischung aus Punkrock und New Wave, blieben sie dabei bis heute treu.

So auch auf ihrem aktuellen Album Zero, dem somit erst zweiten Studio-Album der Rezillos. Ein Album, das den geneigten Hörer aufgrund seines signifikanten Sounds zurück in die späten 70er-Jahre beamt, da Zero genau so wie es ist auch damals schon erschienen sein könnte. Die zwölf Tracks des Albums sind daher für die heutige Zeit zwar nicht sonderlich innovativ aber dennoch neu, da es sich nicht um die x-te Wiederveröffentlichung bereits bekannter Songs aus dieser Ära handelt. Insgesamt bietet das Album mehr Punkrock mit einem Hauch von Glam-Rock und New Wave, als umgekehrt. Wer es dennoch lieber wavig mag, kommt an dem fast schon balladenhaften Tiny Boy From Outer Space, dem leicht atmosphärischen She’s The Bad One und dem auffallend melodiösen Sorry About Tomorrow nicht vorbei.

The Rezillos zelebrieren auf Zero ihren rockigen Uptempo-Gitarrensound stets leidenschaftlich und unbeschwert und machen mehr als deutlich, in all den Jahren nichts von ihrer Spielfreude verloren zu haben. Dieser Unbeschwertheit ist es auch zu verdanken, dass Zero keine großartigen Emotionen hervorruft oder wirre Bilder im Kopf entstehen lässt. Die Stärke des Albums liegt vielmehr an dem Spaß, den es vermittelt. Doch auch wenn es unspektakulär klingt: Die Freude am eigenen Tun auf den Hörer zu übertragen ist sicherlich nicht die schlechteste Eigenschaft, die ein Album besitzen kann.

Homepage von The Rezillos: www.rezillos.rocks.
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